Das allseits bekannt und allseits beliebte Nudelholz für den Körper – die Faszienrolle ist zum Must-Have-Item in der Gesundheits- und Fitnesswelt geworden. Sich selbst effektiv so zu massieren, dass es entspannend und schmerzlindernd wirkt, klingt doch eigentlich ganz gut, oder? Aber kann man beim Faszienrollen etwas falsch machen? Diese Frage lässt sich beantworten, nachdem geklärt ist, das Faszien sind und was eine Faszienrolle mit Dir macht.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Faszien?
Die Wahrscheinlichkeit, dass Dir Faszien schon ein Begriff sind, ist sehr hoch, wenn du auf dieser Seite gelandet bist. Lass uns dennoch einmal detailliert darstellen, was Faszien genau sind, um zu verstehen, wie eine Faszienrolle wirkt. Faszien durchziehen unseren gesamten Körper und wirken als eine Art Puffer oder Federung für unsere inneren Organe. Viele setzten Faszien mit dem Bindegewebe gleich. Das ergibt theoretisch auch auf einer gewissen Ebene Sinn, denn „fascia“ lässt sich aus dem lateinischen Ableiten und grob mit „Binde“ oder „Band“ übersetzten. Tatsächlich ist es aber so, dass die Faszien nur einen Teil des Bindegewebes ausmachen und auch Knochen und Muskeln umhüllen – sogar das Gehirn und das Rückenmark!
Fibroblasten
Die Faszien beheimaten eine Vielzahl von verschiedenen Zellen, wie beispielsweise den Fibroblasten. Diese wiederum kurbeln deine hauseigene Elastin- und Kollagenfaserproduktion massiv an. Mit genügend Kollagen und Elastin kann dein Körper dehnbare Fasern herstellen, die sich sogar bis auf das Doppelte ihrer Länge ausdehnen können. Und da die Faszien ja in Deinem gesamten Körper verteilt sind, macht es nur Sinn, dass dies die Beweglichkeit und auch die Selbstwahrnehmung des Körpers beeinflusst. Das heißt, du solltest stets bestrebt sein, deine Faszien locker und geschmeidig zu halten. Denn wenn die verkleben oder gar verfilzen, ist ihre ursprüngliche Wirkungsweise nicht mehr so effektiv. Was dabei hilft, ist zum einen Bewegung – denn „wer sich nicht bewegt, verklebt“ – und zum anderen eine Faszienrolle.
Fehler beim Faszienrollen
Kann man beim Faszienrollen etwas falsch machen?
Das Einzige was man wirklich falsch machen kann, ist, es zu übertreiben. Wie so oft gilt: Die Dosis macht das Gift. Man sollte nie übertreiben und das gilt auch beim Faszienrollen, denn Faszien sind teils sehr dünn und eine übermäßige Belastung kann natürlich schädlich wirken. Es gilt außerdem ein paar Dinge zu bedenken. Nicht alle Muskeln sind mit der Rolle zu erreichen, das heißt beispielsweise zum Aufwärmen oder als Entspannungsmethode reicht nicht nur die Rolle, ist aber eine gute Ergänzung. Wenn du häufig zur Rolle greifst – was gut ist! – dann wird sich dein Körper irgendwann an den Druck vom Anfang gewöhnen und Du musst eine Schippe drauflegen.
Hier gilt wieder: nicht zu viel. Auch solltest Du tunlichst auf das Faszienrollen verzichten, wenn Du im Moment krankheitsbedingt Schmerzmittel einnimmst, da diese das Schmerzempfinden abdämpfen und Du somit den Druck nicht angemessen dosieren kannst. Nach Operationen oder Muskelentzündungen – auch bei starkem Muskelkater – sollte ebenfalls eine Pause gemacht werden.
Eine Pause ist hierbei ein sehr wichtiges Stichwort, denn Pausen zwischen den Eigenbehandlungen sollten immer eingeplant werden, um Mikroschäden zu vermeiden. Empfohlen wird bei regelmäßiger Anwendung ein Rhythmus von allen zwei Tagen. Dein Körper muss die Möglichkeit haben, die Wirkung des Faszienrollens aufnehmen und verarbeiten zu können. Anfänger sollten zudem erst einmal mit einer weichen Version der Faszienrolle anfangen und sich dann langsam zu einer Standardversion bzw. einer langen Version hinarbeiten.
Intensive Wirkung
Je dünner die Rolle ist, desto intensiver ist die Wirkung, also auch hier erst einmal mit einem breiteren und auch weichem Modell beginnen, bevor die schmalen und harten Rollen ausgepackt werden. Experten raten zudem dazu, in jeder Region immer nur in eine bestimmte Richtung zu rollen, und zwar die der Flussrichtung deiner Venen. So werden die Flüssigkeiten auch nur ein eine Richtung geschoben und nicht hin und her.
Fazit
Wenn Du diese Dinge in Deiner Selbstmassage beachtest, sollte eigentlich nichts schieflaufen. Im Zweifelsfall kannst du Dich aber natürlich auch immer an den Faszien Experten wenden, um die richtige Technik für zuhause zu erlernen. So steht Deinen entspannten und elastischen Faszien nichts mehr im Wege!
Schau Dir auch gerne unser Video im Faszienchannel dazu an: