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Faszientherapie nach Thomas Myers
Thomas Myers ist ein Schüler von Ida Rolf und Mosche Feldenkrais. Besonders in den letzten 10 Jahren, hat die Faszienforschung enorm entwickelt. Als aktiver Rolfinganwender war er von je her mit der Behandlung der fazialen Strukturen beschäftigt. 2001 entwickelte Thomas Myers das „Anatomy Trains Modell“ und veröffentliche hierzu das gleichnamige Buch.
„Anatomy Trains“ sind die anatomischen Zuglinien des Körpers, die er als Erster beschrieb.
Das bemerkenswerte hierbei ist, dass es zu der Zeit noch keine wissenschaftlichen Nachweise über die Korrektheit des Modells gab. Diese liegen mittlerweile vor, und das Modell stimmt zu etwa 80% mit der Realität überein. Aus diesem Modell der Zuglinien entwickelte Thomas Myers auch eine Methode zur Behandlung von Fehlstatik am gesamten Körper.
Die von ihm genannte „Strukturelle Integration“ sorgt durch gezielte Release-Techniken (gezielte Lösung von Verklebungen an bestimmten Körperstellen) für eine nachhaltige Schmerzreduktion im gesamten Körper. Als Schüler von seinem Dozententeam durfte ich 2018-2020 dieses Verfahren erlernen, und wende es seitdem sehr erfolgreich an.
Wie funktioniert die strukturelle Integration?
Zunächst findet ein ausgiebiges Bodyreading statt. Der geschulte Chiron-Therapeut schaut sich in allen Details die Körperhaltung des Klienten an und bespricht diese dann mit diesem. Auf Wunsch werden bei der Erstbehandlung auch Fotos erstellt. Anhand dieser ersten Diagnose wird nun ein komplexes, individuelles Behandlungskonzept erstellt. Dieses besteht immer aus der Statikkorrektur, den Faszialen-Releasetechniken, der Eigenübungen für zu Hause und der körperlichen Stabilisierung zur nachhaltigen Fixierung des Ergebnisses.
Myofasziales Taping nach Markus Erhard
Markus Erhard ist ein sehr erfahrener Physiotherapeut, der in den letzten 20 Jahren mehrere 100 Kurse zum Thema Taping gegeben hat.
Als 2001das Buch „Anatomy Trains“ von Thomas Myers herauskam, erfasste Markus Erhard als einer der Ersten das Potential dieser neuen Erkenntnisse. Als Taping Instructor überlegte er, wie er diese in die Taping Welt integrieren könnte.
Er entwickelte ein ganz neues Tape (Flexotape).
2006 war es soweit, das erste Flexotape kam auf den Markt und Markus Erhard gründete die Physio-Tranings-Academy.
Was ist der Unterschied zum Kinesio-Taping?
Das Flexotape ist wesentlich dehnbarer. Auch die Klebepunkte und Zugrichtung unterscheiden sich vom herkömmlichen Kniesio-Taping. Es kommt zu einer dezenten Verschiebung der oberflächlichen Faszienschicht. Daraus ergibt sich eine sofortige Entspannung auf das umliegende Gewebe. Diese Methode lässt sich sehr gut mit den anderen Methoden im Praxisalltag vereinigen. Währen das STR®-Konzept die Statik korrigiert und die Faszientherapie nach Myers die Verklebungen löst, führt das geklebte Flexo-Tape zu einer Entspannungswirkung die der Patient mit nach Hause nimmt.
Was sind Faszien?
Alle Welt spricht von Faszien, Was sind eigentlich Faszien? Warum gibt es so einen Hype?
Als ich 2004 als Medizinstudent im Präpariersaal des UKE stand, und wir das erste Mal eine Leiche eröffneten, um in das Innere des Menschen zu blicken, erklärte uns Professor U. Schumacher (Prometheus-Thieme Verlag) noch:
„Das sind die Faszien, daran wird aktuell sehr viel geforscht, von denen werden Sie sicherlich noch hören, wir schneiden sie aber nun weg, damit wir uns die spannenden Dinge anschauen können.“
Aus heutiger Sicht muss ich feststellen:
Er hatte recht und unrecht zugleich. „Ja“, man wird von diesen „Faszien“ noch sehr viel hören. Und „Nein“, zu behaupten, dass die anderen Körperteile wichtiger oder interessanter sind, ist aus heutiger Sicht nicht richtig. Die Faszien sind das Bindegewebe im Körper, nach bisheriger Denkweise also, das unwichtige Füllmaterial im Körper. Bereits 300 v. Chr. gab es die ersten Aufzeichnungen von „Forschungen am menschlichen Körper“. (körperwelten.de)
Das Bindegewebe wurde immer als funktionslos und unbedeutend gesehen. Die Muskeln wurden seit je von den Präparatoren freigelegt und danach benannt. Zusätzlich wurde dann ein Ansatz und ein Ursprung des Muskels definiert. Das ist bis heute Gesetz und wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Welche Erkenntnis jedoch neu ist, ist, dass ein Muskel fast niemals alleine eine Bewegung durchführt, sondern es für eine komplexe Bewegung immer einer übergeordneten Koordination bedarf.
Diese Aufgabe kommt den Faszien zu. Erstmalig wurde Anfang der 2000er eine Faszie freigelegt (Prof. Carla Stecco Universität Padua), und es stellte sich heraus, dass die Faszie (=Muskelhülle) quasi niemals nur einen einzelnen Muskel umhüllt, sondern fortlaufend ist. Die längste Faszie des Körpers ist die hintere Rückenlinie. Sie beginnt unter dem Fuss am Fussballen, läuft dann über die Wade, hinauf zum Becken, durch den Rücken hinauf zum Kopf und endet im Bereich der Stirn etwa auf Höhe der Augenbrauen.
Die Faszien sind also, anders als die Muskeln, durchgängig. Ihnen kommen noch weitere Funktionen zu.
Weitere Informationen zum Thema gibt es auch auf Youtube in unserem Faszienchannel:
Aktuell gibt es Hinweise darauf, dass veränderte Faszienstruktur in Zusammenhang mit Krebserkrankungen steht. Eine aktuell noch sehr dünne Studienlage gibt Hinweise, dass Faszientherapie auch bei Tumorerkrankungen helfen könnte. (Es wird also aktuell sehr, sehr viel geforscht und fast monatlich werden neue Interessante Studienergebnisse hierzu veröffentlicht.)
Wir bleiben am Ball, um immer die neuste und aktuellste Therapie bieten zu können.
Durch die Mitgliedschaft in der „Fascial research society“ stehen diese uns stets brandaktuell zur Verfügung.
Patienten fragen oft:
„Patrick, woher kommen eigentlich Rückenschmerzen und was kann man gegen sie tun?“
Die Antwort findest Du im Video.